Von der Altölentsorgung bis zum Verpackungsrückholsystem oder: Was alles dahinter steckt,…

Oft werden wir gefragt, warum sich die Versandkosten im Onlinehandel in der heutigen Zeit stets erhöhen – insbesondere gerade jetzt, da die Spritpreise immer weiter nach unten schnellen.

In diesem Beitrag möchten wir euch einen kleinen Einblick in die Kostenkalkulation des Versandpreises geben, damit ihr seht, welchen Herausforderungen wir uns in diesem Bereich stellen müssen:

  1. Auf den Versandunternehmer kommt es an.

Es gibt viele Anbieter, die die Händler stets mit neuen Aktionen und Angeboten ködern möchten, um dann langfristig den Zuliefersupport zu übernehmen. Was sich allerdings im ersten Moment für den Händler sehr positiv anhört, muss für dessen Kunden noch lange nicht gut sein. Daher heißt es an dieser Stelle: Genau hinschauen und nicht auf das günstigste Angebot bauen. Wir haben schon sämtliche Anbieter getestet: Von Hermes über DPD und GLS bis hin zur DHL. Alle samt bieten „einzigartigen Service“ zu „TOP-Konditionen“. Nur leider ist es meist mit dem „Basispreis“ nicht getan. So werden gut und gerne Zusatzgebühren eingefordert, sei es der Dieselzuschlag von 2,6% beim einen Anbieter oder der Inselzuschlag beim anderen. Daher heißt es bei der Auswahl des Versandanbieters: Genau hinschauen und die Konditionen kalkulieren! Wenn man dann nach Verhandlungen (stets unter Berücksichtigung der Gesamtabnahmemenge im Berechnungszeitraum => i.d.R. Ein Geschäftsjahr) unter einen Netto-Preis von 3,00€ kommt, hat man schon richtig Glück. Jedoch bedeutet schon dieser Betrag für den Endkunden einen „Basisversandpreis“ für das versicherte Kleinpaket von 3,57€. Hört sich doch eigentlich ganz moderat an, wären da nicht die „versteckten Kosten“ wie zum Beispiel: Adhäsionsverschlussbeutel, Luftpolstertasche, Lieferscheintasche, Schlauchfolie, Strechfolie, Kantenschutzleiste, Klebeband, Briefumschlag oder Etikett.

  1. Verpackungsmaterialien

Grundsätzlich ist ein Versandunternehmen so aufgestellt, dass mehrere Kartonagen in unterschiedlichen Verpackungsgrößen vorliegen. Einerseits liegt dies an den spezifischen Größenvorgaben hinsichtlich der Zulassung seitens den Versandunternehmen – andererseits an den verschieden Ausmaßen der zu versendenden Produkten. Gleich wenn wir stets 10.000er Packs Kartons auf meterhohen Paletten angeliefert bekommen, kann man einen Karton im Schnitt mit 0,19€ kalkulieren. Welcher Kunde möchte denn nicht seine wertvolle Ware in einem sauberen, gut gepolsterten Karton erhalten? Wobei wir nun bei den Füllmaterialien wären. Wir haben uns an dieser Stelle aus zwei Gründen vorrangig dazu entschieden, recyclebare Materialien wie Zeitungen zu verwenden:

Punkt 1: Gute Verpackungen sind für uns als Versandhändler unverzichtbar, um so für Sie als Endkunden einen schadenfreien Transport zu realisieren. Für uns ist es sehr wichtig, dass Sie die Ware in einem einwandfreien Zustand erhalten. Der Name Turboloch steht u.a. für Zuverlässigkeit und Qualität. Um diesem Grundsatz gerecht zu werden, ist es uns ein wichtiges Anliegen in der Versandabwicklung den Ansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden. Damit die Ware bei Ihnen schadensfrei eintrifft, verwenden wir Kartonagen, die meist umweltverträglich mit Zeitungen gepolstert sind.

Punkt 2: Jede Verpackung die in Umlauf gebracht wird muss hergestellt und langfristig wieder entsorgt werden. Um dies möglichst umweltverträglich zu gestalten, benutzen wir Kartonagen, die sich größtenteils recyclen lassen. Die Innenpolsterung stellen wir meist selbst her, indem wir gebrauchtes Papier oder Kartonabfälle schreddern oder das Paket mit Zeitungen auspolstern. So ist es möglich, das Produkt ideal zu schützen und gleichzeitig ökologisch nachhaltig zu handeln.

Sollten dennoch unsere Vorräte trotz vieler Spenden zu neige gehen, sind wir darauf angewiesen auch Füllmaterial zuzukaufen, was wiederum Kosten verursacht.

  1. Verpackungsrückholsystem

Wie bereits in Punkt 2 angesprochen muss jede Verpackung die in Umlauf gebracht wird langfristig wieder entsorgt werden. Der Gesetzgeber hat vorgesehen, dass jeder Online-Händler zur Beteiligung an dem Rückholsystem verpflichtet ist. D.h. Jeder Händler, der Verpackungen als „Erstbefüller“ in Umlauf bringt, hat eine sogenannte Entsorgungspflicht, die gewährleistet, dass gemäß den Richtlinien der Verpackungsverordnung (§6 Abs. 3 VerpackV.) typengerecht verwertet und entsorgt wird. Um dies sicherzustellen haben wir uns in einem Beteiligungsvertrag zur Teilnahme mit Verkaufsverpackungen, dem dualen System der Landbell-AG (einem unabhängigen Umwelt- und Entsorgungsspezialisten) angeschlossen. Allerdings müssen wir aufgrund dieser Tatsache eine Entsorgungspauschale in den Versandpreis einberechnen.

  1. Altölentsorgung

Bei Altöl handelt es sich um Sonderabfall.Eine unsachgemäße Beseitigung von Altöl gefährdet die Umwelt! – Das Altöl gehört daher in eine Altölannahmestelle. Nach der Altölverordnung (AltölV) sind wir bei dem gewerbsmäßigen Verkauf von Verbrennungsmotorenöl, Getriebeöl und Ölfilter an den Endverbraucher verpflichtet, Verbrennungsmotorenöl, Getriebeöle, Ölfilter und beim Ölwechsel regelmäßig anfallende ölhaltige Abfälle in der abgegebenen Menge zurückzunehmen. Die Rückgabe des dieses Sonderabfall ist an unserem Verkaufsort daher in der Menge kostenlos möglich, in der ausweislich der Rechnung „Neuöl“/ Ölfilter vom Kunden erworben wurde. Um nun eine sachgemäße Entsorgung zu gewährleisten bedienen wir uns eines kostengünstigen Dienstleisters, der das Öl bei uns abholt und zur Entsorgungsstelle transportiert. Leider müssen auch diese Kosten in die Versandpauschale einbezogen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass auf den Versandhändler sehr viele Kosten rund um das Thema „Verpackung“ entfallen; von den Instandhaltungskosten der Soft- und Hardware der automatischen Versandabwicklung, den zurückgekommenen, nicht abgeholten Paketen, der Arbeitszeit und des Qualitätsmanagements mal ganz abgesehen. Wir aus unserer Sicht versuchen für unsere Kunden eine faire Versandpauschale von aktuell 4,90€ (Stand: 01/2017) anzubieten und hoffen, dass dieser Artikel dazubeiträgt ein bisschen mehr Transparenz zu schaffen. Wir haben schon am eigenen Leib erfahren, dass es Händler gibt, die einen Mindermengenzuschlag von bis zu 11,00€ berechnen, um die Kosten „rentabel“ zu gestalten. Doch davon möchten wir uns auch in Zukunft distanzieren und hoffen, unseren Kunden so den bestmöglichen Service rund um das „Verpackungs- und Versandmanagement“ zu bieten. [EML]

Hinterlasse einen Kommentar